Originalbild-Garantie

Garantiert unmanipulierte Fotos

Alle Fotos in den Galerien dieser Internetseite sind garantiert unmanipulierte Originale. Sie erfüllen mindestens die strengen Wettbewerbsrichtlinien der Gesellschaft Deutscher Tierfotografen (GDT). Montagen kommen nur auf den Vortragsplakaten außerhalb der Bildergalerien zum Einsatz.

Vor dem Druck auf den Auslöser gestalte ich mein Foto durch das Setzen von Licht und Regieanweisungen. Mit dem Druck auf den Auslöser ist das Foto dann nahezu fertig. Ich fotografiere im RAW-Format. Die deshalb notwendige RAW-Konvertierung dient aber nur dazu, das Bild so nahe wie möglich an die im Moment der Auslösung tatsächlich vorhandenen Stimmung heranzubringen.

Im Detail heißt das:

- Keine Motivbestandteile oder Reflexe werden nach der Aufnahme digital entfernt oder hinzugefügt. Retuschewerkzeuge kommen ausschließlich zur Entfernung von Staubflecken auf dem Kamerasensor zum Einsatz.

- Der Bildhintergrund wird nicht selektiv weichgezeichnet oder in Farbe und Belichtung selektiv verändert.

- Farb- und Kunstfilter jedweder Art kommen weder vor dem Objektiv noch nachträglich in digitaler Form zum Einsatz. (Farbverlaufsfilter, Sternfilter etc.) In seltenen Fällen findet lediglich ein Polfilter Verwendung.

- Keine Mehrfachbelichtungen, Sandwichtechniken oder Montagen.

- Durch manuellen Weißabgleich in der RAW-Konvertierung wird versucht, die reale Licht- und Farbstimmung vor Ort so exakt wie technisch möglich wiederzugeben. Nachträgliche Änderungen in der Farb- und Lichtstimmung sind ausgeschlossen.

- HDR- oder DRI-Techniken kommen nicht zum Einsatz. Es wird lediglich der (hohe) Kontrastumfang der Kameras optimal ausgenutzt.

- Bei der Erstellung von Panoramabildern (bis zu 360º) werden nur solche Bilder im Stitching-Verfahren aneinander gesetzt, die zeitlich in unmittelbarer Folge mit gleicher Kameraeinstellung entstanden sind.

Zur aktuellen Diskussion über Bildmanipulationen

Besonders in der Naturfotografie ist die Ansicht sehr verbreitet, ein Foto könne ein Dokument sein, das ein Stück Realität objektiv wiedergibt. Diese Ansicht halte ich für falsch. Ein Foto ist entweder ein journalistischer Beitrag (mit allen Stärken und Schwächen journalistischer Arbeit) oder ein Kunstwerk, im optimalen Falle sogar beides. Bereits durch Wahl von Ausschnitt, Brennweite und Belichtung - die grundlegenden Parameter der Fotografie - nimmt der Fotograf eine subjektive Interpretation der Realität vor. So kann ein Foto niemals objektiv die Realität zeigen, es zeigt immer nur die subjektive Sicht des Fotografen auf die Realität. Meiner Meinung nach macht das gerade die Fotografie so interessant.

 

Ein Fotograf schreibt mit Licht, wo andere mit Tinte schreiben. Unter den "Tintenschreibern" gibt es solche, die erfundene Geschichten aufschreiben, die Schriftsteller, und solche, die reale Ereignisse und Verhältnisse beschreiben, die Journalisten. Unter den "Lichtschreibern" ist das ebenso und beide Spielarten haben ihre gleich starke Daseinsberechtigung. Bildende Künstler nutzen fotografische Techniken und Computerprogramme wie Photoshop um ihrer Phantasie Gestalt zu geben. Wenn das gut gemacht ist, ist es ein Vergnügen, die Werke dieser Künstler anzuschauen - genau wie gut gemachte Gemälde. Bei einer solchen Arbeit ist ebenso viel Kunstfertigkeit, Kreativität und Geschmack gefragt, wie in der Malerei. Nur nach diesen Kriterien sind sie zu beurteilen, zu loben oder zu verwerfen, nicht nach ihrem "Realitätsgehalt". Es ist deutlich schwerer, ein wirklich gutes Werk dieser Art zu schaffen, als einfach nur etwas möglichst realistisch abzubilden. Natürlich kann heute jeder mit ein paar Mausklicks in einem Foto herumstümpern. Ein Kunstwerk zu schaffen, ist aber heute immer noch ebenso abhängig von den Fähigkeiten und dem Geschmack des Künstlers, wie in der ganzen Menschheitsgeschichte zuvor.

 

Wer jedoch für sich in Anspruch nimmt, journalistisch zu arbeiten - also reale Ereignisse und Verhältnisse zu beschreiben - ist unbedingt zur Ehrlichkeit verpflichtet. Für Licht- und Tintenschreiber gelten dabei genau die gleichen Kriterien. Und für den Betrachter von Bildern gilt das gleiche wie für den Leser von Texten: Er darf einem Foto nicht einfach deshalb vertrauen, weil es ein Foto ist. Er darf einem Foto nur dann vertrauen, wenn er dem Fotografen vertraut. Ein Foto ist genau so "geduldig" wie Papier, auf das man etwas schreibt.

 

Ich nehme für mich in Anspruch, dass meine im journalistischen Zusammenhang veröffentlichten Fotos auch journalistischen Kriterien genügen (außer bei den Motiven auf Vortragsplakaten, die ähnlich wie bei Kinoplakaten Montagen sein können). Bis zu einem gewissen Grad gilt das sogar für meine Werbefotografie. Natürlich zeige ich, wenn ich als Werbefotograf engagiert werde, durch geschickte Wahl von Perspektive und Brennweite die "Schokoladenseite" meines Motivs, aber ich retuschiere beispielsweise in einem Bild keinen Strand vor ein Hotel, das weit im Inland liegt. In der Werbung fotografiere ich natürlich oft gestellte Szenen (z.B. engagierte Fotomodelle als Wanderer vor einer Landschaft). In meinen Vorträgen weise ich deshalb speziell darauf hin, wenn dort solche gestellten Bilder einmal Verwendung finden (z.B. wenn es amüsante Anekdoten aus der Auftragsfotografie zu erzählen gibt). Aber auch in meiner Werbefotografie stelle ich keinen Szenen nach, die nicht genau so problemlos möglich wären. Leider habe ich keinen Einfluss darauf, wie meine Auftraggeber meine Bilder drucken, beschneiden und verändern. Aber wenn sie mein Studio verlassen, sind alle meine Bilder fotojournalistische Arbeiten oder journalismusnahe, als solche deklarierte Werbefotografie.

 

In meinen Bildern zeige ich meine Sicht auf die Realität. Genau wie jeder schreibende Journalist wähle ich aus, über was ich berichte und was ich im Detail (mit Licht) schreibe. Wie ein Journalist pointiere ich und unterstreiche, was mir wichtig erscheint. Wie ein Journalist lasse ich weg, was ich im jeweiligen Zusammenhang für unwichtig halte. Aber was auch immer ich fotografisch tue: nach bestem Wissen und Gewissen lüge ich nicht.